12. Dezember 2019
Am Anfang stand der Spatenstich für ein Messezentrum, daraus entwickelte sich eine kontinuierliche Wachstumsstory: Seit 20 Jahren ist die Messe München in China aktiv. „Das Auslandsgeschäft der Messe München ist eine Erfolgsgeschichte und China spielt eine zentrale Rolle dabei. Unser Geschäft dort ist heute von strategischer Bedeutung. Die Entscheidung, im November 1999 nach China zu gehen, erwies sich als weitsichtig und goldrichtig“, erläutert Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München.
Der Bau des Messegeländes Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) stellte den ersten Schritt der Erfolgsgeschichte dar. Dieses errichtete und betreibt die Messe München als Joint Venture mit der Messe Düsseldorf, der Messe Hannover und der Shanghai Lujiazui Development (Group), einem der größten staatlichen Immobilienentwickler und -betreiber in Shanghai. Der erste Spatenstich erfolgte am 4. November 1999. Rund zwei Jahre später, am 2. November 2001, fand die offizielle Eröffnung statt. Bis Ende 2010 wurde SNIEC sukzessive ausgebaut. Heute verfügt das Messegelände über 200.000 Quadratmeter Hallenfläche und 100.000 Quadratmeter Ausstellungsfreigelände. Gemessen an der Auslastung ist es das erfolgreichste Messegelände der Welt.
Ebenso im Jahr 2001 erfolgte die Gründung der Tochtergesellschaft Messe Muenchen Shanghai Co. Ltd. „Ziel war es damals, die Wünsche unserer Kunden nach hochwertigen Messeplattformen im Ausland zu erfüllen. Zahlreiche Unternehmen hatten China als Wachstumsmarkt erkannt. Die Messe Muenchen Shanghai erhielt die Aufgabe, ihnen dort eine Plattform zur Präsentation und Vernetzung auf dem gleichem Qualitätsniveau wie in München zu bieten“, erklärt Dittrich.
Nur ein Jahr später setzte die Messe München den ersten Messetransfer um. Die bauma, Weltleitmesse für Bau- und Bergbaumaschinen in München, wurde mit der ersten bauma China 2002 zum Exportschlager. Inzwischen ist sie die größte deutsche Auslandsmesse. Das Prinzip „Gründung in Deutschland, Transfer nach China“ erwies sich als Erfolgsformel. Mittlerweile veranstaltet die Messe München in China 14 Messen, die ihre Heimat in München haben.
Neben der bauma sind dies unter anderem auch die Messe für Sportartikel und -mode ISPO, die IFAT, Weltleitmesse für Umwelttechnologie oder die electronica, Weltleitmesse für Elektronik. Heute ist das China-Engagement für die Messe München von zentraler Bedeutung: 30 Prozent des Umsatzes des Messe München stammen aus dem Auslandsgeschäft, hieran hat China mit weitem Abstand den größten Anteil. Die Messe Muenchen Shanghai hat mehr als 180 Mitarbeiter und ist damit die größte Tochtergesellschaft. Insgesamt sind in China rund 300 Mitarbeiter für die Messe München tätig. Auch der bislang bedeutendste Zukauf in der Geschichte der Messe München fand im „Reich der Mitte“ statt. 2016 erwarb sie die Fenestration Bau China. Die führende Fachmesse für Fassadenelemente, Fenster und Türen sowie Baustoffe in China öffnete der Messe München das Tor zum derzeit größten Baumarkt der Welt.
Dittrich sieht durch den erfolgreichen Transfer etablierter Marken auch Vorteile für den Heimatmarkt: „Erfolgreiche Eigenmessen im Ausland sind die beste Werbung für unsere Veranstaltungen am Heimatmarkt. Wir spüren eine deutlich steigende Nachfrage von Ausstellern und Besuchern für die jeweilige Messe in München, sobald wir einen neuen Ableger im Ausland etabliert haben. So hatten wir zum Beispiel 1999 551 Besucher und 37 Aussteller aus China in München, 2019 waren es 9.430 Besucher und 1.822 Aussteller. Das zeigt, dass unser Engagement im Ausland unmittelbar dem Heimatmarkt München zu Gute kommt. Zudem können wir mit dem Gewinn aus dem Ausland durch Zukäufe unser Portfolio erweitern und die Infrastruktur am Heimatstandort verbessern.“