Zukunftsmonitor der Messe München: Unternehmensvertreter signalisieren Wirtschaftsoptimismus

Messen sind ein Stimmungsbild der Wirtschaft. Auf Basis von rund 128.000 Interviews mit Ausstellern und Vertretern deutscher Schlüsselindustrien veröffentlicht die Messe München wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung der gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage. Das Ergebnis der Langzeitanalyse: Konjunkturschwäche und geopolitische Unsicherheiten treiben die aktuelle Wirtschaftswahrnehmung in den Branchen auf den Tiefpunkt. Der Blick auf die wirtschaftliche Zukunft ist hingegen optimistisch.

„Mit unserem Messeportfolio decken wir die wichtigsten Schlüsselindustrien Deutschlands ab. Die Gespräche, die in unseren Hallen stattfinden, sind ein zentraler Seismograf und Trendindikator für das Wirtschafts- und Geschäftsklima“, so Dr. Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel, die beiden CEOs der Messe München. „Unsere Daten zeigen: Die Wirtschaft blickt mit Zuversicht nach vorne.“

Optimismus unter Ausstellern trotz wirtschaftlicher Lage

Die Messe München nutzt ihre Nähe zu den Wirtschaftsvertretern, um in fortlaufenden und systematisierten Ausstellerbefragungen die Einschätzung nationaler und internationaler Branchenexperten zur wirtschaftlichen Lage und der zukünftigen Bedeutung von Messen zu erheben. In Zusammenarbeit mit dem Institut Gelszus Messe-Marktforschung wurden dafür seit 2012 Befragungen unter Ausstellern und Unternehmensvertretern der Branchen Bau, Baumaschinen, Tourismus, Outdoor, Schmuck, Logistik, Robotik, Elektronik, Automobil sowie der Laser- und Automationsindustrie durchgeführt. Gefragt wird jeweils: Wie beurteilen Sie – unabhängig vom Messegeschäft – die gegenwärtige wirtschaftliche Situation in Ihrer Branche? Und wie wird sich diese Situation Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren verändern?

Die aktuelle Auswertung dieser Befragungsdaten zeigt ein ambivalentes Bild: Die Einschätzung der gegenwärtigen Wirtschaftslage erreicht in den Jahren 2024 und 2025 einen Tiefstwert (Bewertung mit durchschnittlich 2,8 von 5 Punkten). Im Vergleich zu 2021 hat sich die Wahrnehmung der gegenwärtigen Lage somit um insgesamt 0,7 Punkte verschlechtert. Konjunkturschwäche, geopolitische Unsicherheiten und Polykrisen prägen die Stimmung. Dennoch äußern die Vertreter der Schlüsselindustrien über alle Branchen hinweg eine optimistische Zukunftseinschätzung. Die Bewertung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden Jahren zeichnet einen deutlichen Aufwärtstrend und erreicht 2025 fast wieder ein Vor-Corona-Niveau an Optimismus. Besonders positiv blicken die Technologiebranchen in die Zukunft.

„Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist der oft gezeichnete Pessimismus in den Branchen nicht alternativlos. Der Wille zur Investition und die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft sind stark“, so die beiden Messechefs. „Die klare Botschaft der Unternehmenslenker ist aber auch, dass Investitionen in Infrastruktur, der Abbau von Bürokratie sowie die Förderung von Digitalisierung und internationalen Handelsbeziehungen dringend notwendig sind, um Wachstumsimpulse zu setzen.“ Wenn das gelingt, ist in den kommenden Jahren wieder mit einer Annäherung der gegenwärtigen Wirtschaftswahrnehmung an den bereits jetzt spürbaren Zukunftsoptimismus zu erwarten.

Bedeutung von Messen als Wirtschaftsmotor bleibt konstant

Der Zukunftsmonitor der Messe München belegt auch, dass der Teilnahmenutzen von Messen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten konstant hoch bleibt. Unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Lage gehen die Unternehmensvertreter und Aussteller nach eigenen Angaben mit einem konstant positiven Geschäftsimpuls von den Veranstaltungen. „Messen bieten das ideale Umfeld für Innovationen. Sie schaffen Marketing- und Geschäftsopportunitäten und ermöglichen Begegnung und Austausch unter Unternehmen, die auch in Krisenzeiten gemeinsam an Lösungen arbeiten“, so Pfeiffer und Rummel. „Die Umfrageergebnisse spiegeln dies klar wider und bestätigen die Rolle der Messe München als lebendigen Wirtschaftsmotor“.