Die Gründung der Münchner Messe- und Ausstellungsgesellschaft (MMG) am 1. April 1964 markiert für Stadt und Umland einen Meilenstein beim Aufbau eines modernen Messewesens und stärkt München im Wettbewerb der Metropolen. Gesellschafter sind die Stadt München, der Freistaat Bayern, die Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern sowie die Handwerkskammer. Gründungsgeschäftsführer und bis 1966 Hauptgeschäftsführer ist Helmut Fischer.
Die 3. Internationale Verkehrsausstellung von Juni bis Oktober 1965 ist die erste Weltmesse in München. 101 Tage machen Messegesellschaft und Stadt weltbekannt. 3,2 Millionen Besucher strömen auf das Ausstellungsgelände, um jüngste Entwicklungen im Schienen- und Straßenverkehr sowie dem öffentlichen Nahverkehr, Bergbahnen, der Schifffahrt und in der Weltraumfahrt zu bestaunen.
Neuer Hauptgeschäftsführer der Münchner Messe- und Ausstellungsgesellschaft wird Dr. Joachim Hietzig. Ziel und Anspruch der MMG müsse sein, „der Wirtschaft in München einen internationalen Markt zu bieten, einen Markt, der Impulse gibt für weltweite Verbindungen, wechselseitige Handelsbeziehungen und menschliche Kontakte“ wie Hietzig resümierte.
Im September 1966 feiert die heutige IFAT, Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling, Premiere. Sie etabliert sich in den darauffolgenden Jahrzehnten als Weltleitmesse für Umwelttechnologien und steht beispielhaft für die frühe Investition der Messe München in Zukunftsthemen. Neben München ist die IFAT heute als globales Netzwerk in China, Indien, Südafrika, Türkei, Brasilien und Singapur vertreten.
Mit der bauma integriert die Messegesellschaft 1967 die heute weltweit wichtigste Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte in ihr Portfolio. Dank der Vergabe der Olympischen Spiele 1972 an München erfuhr die bauma einen unvergleichlichen Aufschwung.
Mit der SYSTEMS feiert 1969 die erste Hightech- und Kommunikationsmesse der MMG Premiere. Sie entwickelt sich zur bedeutenden Plattform für den gewerblichen Mittelstand und die Großindustrie. In den IT-Boom-Jahren belegt die SYSTEMS das gesamte Münchner Messegelände. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase gehen die Ausstellerzahlen so stark zurück, dass im Oktober 2008 die letzte SYSTEMS stattfindet.
Ab 1969 bringt die ehemals privat geführte Münchner Modewoche Glanz ins Portfolio. Zweimal im Jahr trifft sich die europäische Modewelt fortan in München. Mit der Krise der deutschen Textilindustrie Anfang der 1990er Jahre jedoch geht auch der Niedergang der Münchner Modewoche einher, die 1993 zum letzten Mal stattfindet.
In den Siebziger Jahren gewinnt der Messeplatz München rasant an Bedeutung: 1970 haben gleich vier Veranstaltungen Premiere, die bis heute im Münchner Messeprogramm fest verankert und hocherfolgreich sind:
1971 geht aus der Deutschen Brauerei-Ausstellung die Fachmesse INTERBRAU hervor, die erfolgreich Premiere feiert im Portfolio der Münchner Messegesellschaft. 2005 firmiert diese um in drinktec, heute die unangefochtene Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Technologie. Alle vier Jahre treffen sich Hersteller auf Produzenten und Händler jeder Größe aus aller Welt: Auf der drinktec wird Zukunft gemacht.
Mit der LASER – der heutigen LASER World of PHOTONICS – geht 1973 eine Messe zu optischen Technologien an den Start. Zur heute weltweit führenden Plattform der Laser- und Photonikindustrie gehört der World of Photonics Congress: Parallel zur Messe versammelt sich dazu alle zwei Jahre die einschlägige internationale Wissenschaftselite in München, vereint Industrie und Forschung auf einzigartige Weise.
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Inspirierende Schaufenster
(1974–1983)
Von Riem an die Weltspitze
(1984–1993)
Entwicklung zum Global Player
(1994–2003)
Die Welt schaut auf München
(2004–2013)
Die Zukunft im Blick
(2014–2024)